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Wir möchten Ihnen ganz einfach zeigen, wie man wohnen und leben kann.
Probieren Sie es selbst, bevor Sie sich in teure Architektur stürzen...
Preiskriterien für Kauf, Verkauf und Miete von Immobilien im Zollernalbkreis
Posted on December 18, 2021 at 5:15 AM |
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Preiskriterien für Kauf, Verkauf und Miete von Immobilien
im Zollernalbkreis
Der ca. 918 Quadratkilometer große Zollernalbkreis (17größter Landkreis in Baden-Württemberg; 207 Einwohner je qkm) mit seinen 25 Gemeinden und knapp 190.000 Einwohnern (30größter Landkreis; 93920 männliche; 95443 weibliche; höchster prozentualer Anteil der Einwohner im Alter zwischen 52 und 58 Jahren), sowie 58446 Wohngebäuden mit einer Belegungsdichte von 2,1 Einwohner pro Wohnung bietet Immobilien mit einem immer noch günstigen und sehr vorteilhaften Preis-/Leistungsverhältnis wie in kaum einem anderen Gebiet Westdeutschlands.
Zwischen 2015 und 2019 sind durchschnittlich 603 Einwohner pro Jahr zugezogen (Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2019/2020), was eine Bevölkerungsdichte von 206 Einwohner pro Quadratkilometer ergibt.
In seiner überaus abwechslungsreichen Topographie und weitgehend immer noch unberührten Landschaft lassen sich lukrative Wohnlagen finden, welche hohe Lebensqualität und einen bleibenden finanziellen Wert versprechen.
Die Kaufkraft beträgt 24.476 Euro pro Kopf, was einem Indexwert von 103,6 entspricht. Das bedeutet, dass die Kaufkraft in diesem Kreis 3,6% über dem Bundesdurchschnitt liegt (Quelle: GfK, 2021).
Im Jahr 2020 hatten Bürger in der Europäischen Union eine durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft von 13.894 Euro (Quelle: GfK, 2020).
Das knapper werdende Angebot von Mietwohnungen führte zu einer Verteuerung:
6,5 - 9 Euro/qm Wfl. bei renovierten Altbauten (Bj. vor 1960) mit bis zu
100 qm Wfl.,
bei kleineren, begehrten 2 Zi-Wohnungen und Neubauten mit 30 - 50 qm
auf 8 - über 10 Euro Mietpreis pro qm.
Bundesweit im Durchschnitt kostet der Quadratmeter-Preis Miete
8,61 Euro; in Reutlingen z.B. kostet der Quadratmeter Miete 10,57 Euro,
in Tübingen 12,17 Euro, in Berlin 11,60 Euro und in München 18,60 Euro
(Quelle: Miete aktuell.de/Immowelt, 2020).
Bei Immoscout24 (2021) beträgt dieser Wert bundesweit 8,52 Euro für gebrauchte Wohnungen/Häuser und und 10.04 Euro für Neubauten.
Der Durchschnitt der mittleren Miete aller Mietspiegel in Deutschland betrug im Jahr 2020 7,04 EUR/m² (Quelle: GdW, 2020/21)
In den vergangenen 10 Jahren steigerte sich bundesweit im ländlichen Raum
der durchschnittliche Preis für Wohnmiete um 30-40 Prozent.
Vergleiche: Jener für eigengenutzte, gekaufte Wohnungen stieg um bis zu 126 Prozent (Quelle: Immowelt, 2020).
Die Mietpreise auf dem Markt der Gewerbeimmobilien sind in den vergangenen zehn Jahren kaum gestiegen. Die größte Zahl solcher Objekte wird in Albstadt-Tailfingen angeboten, knapp dahinter folgt Balingen.
Der Leerstand an Nutzfläche ist gleich geblieben.
Vor allem ebenerdige Gewerbeflächen bis zu 300 qm sind gefragt,
bei durchschnittlichen Nettokalt-Mietpreisen von 2 – 4 Euro für gebrauchte, reine Lagerräume ohne technische Installationen, und 4 - 6 Euro für voll erschlossene Produktionsflächen.
Bei Büroräumen beträgt die Miete im Schnitt 6 - 8 Euro;
laut IHK-Reutlingen-Studie 2019 in Hechingen 5,38 Euro; in Reutlingen
6,18 Euro, in Tübingen 7,90 Euro.
Je weiter sich die Immobilie von der 4 bzw. 2spurigen B 27 wie der B 32 befindet, und je höher diese im betreffenden Gebiet des Zollernalbkreises liegt, desto geringer wird in der Regel der Wert angesetzt.
Die Verkaufspreise von bezugsfertigen Häusern im Ortsbereich bzw. -zentrum mit Aussichts-Lage und verkehrsberuhigten Zonen sind im Zollernalbkreis in den vergangenen zehn Jahren um 30 bis 40 Prozent gestiegen.
Besonders nachgefragt werden (seniorengerechte) 2- und 3-Zimmerwohnungen ab dem Baujahr 1990 und Einfamilienhäuser mit
120 - 160 qm Wfl. und 4-6 ar Grundstück in Orten bis 20.000 Einwohner.
Die Preise im Zollernalbkreis für städtisch-erschlossenes Bauland reichten bisher v. 150,- Euro/ qm im Norden, in Sickingen, bis zu 38 Euro
in Meßstetten-Oberdigisheim im Süden des Landkreises, von 68 Euro in Zimmern u.d.Burg im Westen bis 50 Euro in Gauselfingen im Osten.
In den drei Mittelzentren des Landkreises:
In Hechingen von 150,- bis 180,- Euro;
in Balingen von 136,- Euro bis 150,- Euro ;
in Albstadt von 55,- bis 105,- Euro.
Anm.: Erschliessungskosten, u.a. für Strassenbau, sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen, mit wachsender Tendenz.
Privat angebotene Bauplätze können in diesen Orten um bis zu 60,- Euro/qm Quadratmeter teurer sein.
Im Januar 2021 betrug hierbei im Zollernalbkreis der durchschnittliche Preis
210 Euro/qm (Quelle: IMV-online).
Im Zollernalbkreis kosten neu gebaute Häuser im Durchschnitt ab 2600/qm,
neue Wohnungen 2800 bis 3600 Euro/qm;
ein gebrauchtes Haus kostet 2443 Euro/qm,
(laut IMV-online, 2021: 2310 - 2390 Euro/qm);
eine gebrauchte Wohnung 2260 Euro/qm,
(laut IMV-online: 2361 Euro/qm).
Bundesweit im Schnitt kostet ein gebrauchtes Haus 2501 Euro/qm,
eine Wohnung 3210 Euro/qm
(Quelle: Immowelt/Immoscout24-Sprengnetter, 2020/2021).
Bei Immoscout24 kosteten Anfang des Jahres 2021 neu gebaute Häuser durchschnittlich 2555 Euro/qm, neue Wohnungen 3721 Euro/qm.
Vgl. Eigentumswohnung in München 8150 Euro/qm.
(Quelle: Handelsblatt, 03/2021)
Großflächige Villen-Objekte können wegen hoher Auflagen nach der Energie-Einspar-Verordnung (EnEV) auch renoviert oft nur mit Wertverlust verkauft werden.
Einige der hier beschriebenen Werte beruhen auf Angaben von Immobilienportalen. Diese berechnen ihre Durchschnittswerte nach der Zahl auf ihr angebotener Objekte und deren Preise, nicht jedoch deren später tatsächlicher Verkaufspreise.
Eigentumswohnungen sind deshalb bundesweit teurer als Häuser, weil sie vor allem in (Groß-)Städten deutlich mehr nachgefragt werden.
Im Zollernalbkreis dagegen überwiegen bei der Nachfrage Häuser.
77,4 Prozent aller Wohngebäude im Zollernalbkreis sind Einfamilienhäuser
- so viel wie in keinem anderen Landkreis in Baden-Württemberg -
14 Prozent Zweifamilienhäuser, 7,6 Prozent Mehrfamilienhäuser
(Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2020).
Ermittlung der Betriebskosten für Mietwohnungen:
Bei Objekten ohne Aufzug im Mittel bei
2,11 Euro/qm/Monat, wobei 1,22 Euro auf die kalten (z.B. Verwaltung, Instandhaltungsrücklage), und auf die warmen Betriebskosten (Heizung, Wasser, Strom) 0,89 Euro entfallen
(Quelle: Geislinger Konvention, Hochschule Nürtingen-Geislingen, 2010).
Abzahlung Hypothek bzw. Bankkredit:
Für die komplette Bezahlung der Kaufpreises für eine Immobilie muß im Zollernalbkreis ein berufstätiges Ehepaar mit 2 Kindern durchschnittlich den Verdienst aus 8 - 10 Jahren Lohnarbeit (vgl. in westdeutschen Großstädten
10 - 12 Jahre) einsetzen (Quelle: F.A.Z., 2011; GfK, 2021).
Zusammenfassung der Quellen:
IMV – Immobilien-Marktdaten-Vertriebs-GmbH, Reichertshausen/München
GdW - Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen
e. V.
GfK – Gesellschaft für Konsumforschung, Nürnberg
Immowelt – Nürnberg
Immoscout24 - Berlin
F.A.Z. - Frankfurter Allgemeine Zeitung;
Miete aktuell.de
Statistisches Landesamt Baden-Württemberg.
Direkt telephonisch befragt wurden außerdem die Beauftragten für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften der Städte Albstadt, Balingen und Hechingen sowie weiterer Orte.
Copyright.
Abdruck und Veröffentlichung
nur mit Genehmigung des Autors.
Michael Hakenmüller
(07471/9301096; [email protected])
1/2021
Was wir bieten
Haus-mit-Grund-Immobilien (HMG), gegründet im Jahr 2008, nach Tätigkeit
einige Jahre zuvor auf einem der anspruchvollsten Immobilienmärkte in Deutschland, in Stuttgart und Umgebung,
versteht sich nicht nur als Makler-, sondern auch als Beratungsfirma.
Wir verkaufen Ihre Immobilie nach sorgfältiger und kostenloser Prüfung
ihres Wertes aufgrund des Vergleichs-, Sachwert- und Ertragswertverfahrens.
Letzteres ist für uns ausschlaggebend:
Als Käufer sind Sie im Zeitalter des Globalismus gut beraten, schon an den Wiederverkauf einer Immobilie zu denken.
Wir beraten Sie von Anfang an, wie Sie den Wert Ihres Objektes halten und verbessern können, so daß Sie daraus eine Wertanlage machen.
Die Lage ist zwar erstrangig für den Ertrag aus der Immobilie, doch kann mit einigen wenigen, klug gewählten und bezahlbaren Investitionen
auch aus einem mittelmäßigem Grundstück ein wertvolles werden.
Dafür sind wir bereit, Ihnen auch Angebote sowie Kostenvoranschläge einzuholen und vorzulegen.
Für Altbauimmobilien, welche im Vergleichswert nur einen geringen Verkaufspreis erzielen, berechnen wir nur eine pauschale Vermittlungsgebühr, sofern wir überzeugt sind, daß dieses Objekt dennoch mit unserer Hilfe besser verkauft werden kann.
Wir scheuen uns auch nicht, Ihnen nach unserer Begutachtung und Kenntnis des Marktes von dem Verkauf oder Kauf einer Immobilie abzuraten.
Neben modern gestalteten und leicht zu lesenden Anzeigen und dem für Sie kostenlosen Angebot, über zahlreiche der wichtigsten Immobilienportale
im Internet zu werben, sorgen wir mit unserer Art des Direktmarketings für einen attraktiven, erfolgreichen Verkauf Ihres Objektes.
Rückfragen sind uns willkommen
Michael Hakenmüller; M.A.
Immobilienmakler GewO § 34 c
Landratsamt Zollernalbkreis
Joseph-Wolf-Straße 18
72379 Hechingen
(07471/9301096)
www.hmg-immobilien.com
Landkarte Zollernalbkreis
Immobilienmarketing für Bauträger
Posted on March 16, 2016 at 2:05 PM |
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im Auftrag der Urbana A.G.
Studie
Michael Hakenmüller
IMMOBILIENMARKETING ALS UNTERNEHMENSPHILOSOPHIE
FÜR BAUTRÄGERUNTERNEHMEN IM PRIVATEN WOHNUNGSBAU
BAIERSBRONN, HECHINGEN, NÜRNBERG.
CA. 176 DIN-A-4-SEITEN, 12 ABBILDUNGEN, 2 GRAPHIKEN,
ERHÄLTLICH BEIM VERFASSER.
INHALTSVERZEICHNIS
1. Zielsetzung und Definition 7
1.1 Des Themas 7
1.2 Des Marketingbegriffes 8
1.2.1 Theoretische Begriffsbestimmung 8
1.2.2 Praktische Begriffsbestimmung 9
2. Immobilienmarketing 12
2.1 Besonderheiten des Immobilienmarketings 12
2.1.1 Die Immobilie als Unikat 12
2.2 Marketingmaßnahmen in verschiedenen Phasen 16
2.2.1 In der Entwurfs- und Planungsphase 16
2.2.2 In der Bauphase 18
2.2.3 Für die fertiggestellte Immobilie 20
2.2.3.1 Der direkte Vertriebsweg 22
2.2.3.2 Der indirekte Vertriebsweg 23
3. Inhalte und Ziele 27
3.1 Standortstrategie 27
3.1.1 Vorwort 27
3.1.2 Die Bestimmung des Makrostandorts 28
3.1.3 Die Bestimmung des Mikrostandorts 31
3.2 Marktsegmentierung 34
3.2.1 Vorbemerkung 34
3.2.2 Marketing für das ‚obere‘ Marktsegment 35
3.2.3 Marketing für das ‚mittlere‘ Marktsegment 37
3.2.4 Marketing für das ‚untere‘ Marktsegment 38
3.2.5 Spezial-Seniorenwohnungen 39
3.2.6 Spezial-Ferienwohnungen 41
3.2.7 Spezial-Besonderheiten 43
3.2.8 Immobilienmarketing als umfassende Dienstleistung 45
3.3 Produktpolitik 48
3.3.1 Architektur 48
3.3.2 Ausstattung 55
3.3.2.1 Besonderheiten für Häuser 55
3.3.2.2 Besonderheiten für Wohnungen 57
3.3.2.3 Besonderheiten für Seniorenwohnungen 61
3.3.2.4 Besonderheiten für Ferienimmobilien 63
3.4 Preispolitik 64
3.4.1 Die Marktanalyse 64
3.4.2 Die Finanzierungsberatung 72
3.4.3 Flankierende Finanzierungsdienstleistungen 75
3.4.3.1 Das Förderprogramm als Verkäuferleistung 75
3.4.3.2 Das Mietkauf-Modell 77
3.4.3.2.1 Für und Wider des Mietkauf-Modells 77
3.4.3.2.2 Überlegungen zur Erbpacht bzw. zum Erbbaurecht 78
3.4.4 Besonderheiten für Wohnungen 79
3.4.5 Besonderheiten für Häuser 80
3.5 Vertriebspolitik 82
3.5.1 Vorüberlegungen 82
3.5.2 Direkter Vertrieb 83
3.5.3 Indirekter Vertrieb 83
4. Anwendung marketingpolitischer Instrumente 85
4.1 Vorbemerkung 85
4.1.1 Anzeigen und Beilagen in Printmedien 86
4.1.2 Internet-Auftritt 90
4.1.3 Bauschild und Bauzaun 93
4.1.4 Exposé 96
4.1.5. 3D-Animation 100
4.1.6 Immobilienmessen 100
4.1.7 Eventmarketing 102
4.1.8. Musterwohnung/Musterhaus 103
4.1.9. Beispiele der Urbana AG 103
4.1.10. Instrumente für Nischenprodukte 104
4.2 Indirekte Kommunikationsstrategie 105
4.2.1 Imageanalysen 105
4.2.2 Corporate Identity 107
4.2.3 Sponsoring 111
4.2.4 Gesellschaftsform und „kleine AG“ 114
5. Zusammenfassung 116
6. Literatur 120
7. Appendix 130
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Abbildung 1: Theorie und Praxis im Marketing von 1950 - 2000
Abbildung 2: Marketing-Mix
Abbildung 3: Phasenmodell
Abbildung 4: Darstellung der Vertriebsstrategien
Abbildung 5: Beispiel für eine(n) gelungene(n) Standort-Transfer
bzw. Vermarktung von Häusern, Wohnungen, Lofts
eines Bauträgersim privaten Wohnungsbau
Abbildung 6: Interesse von Internet-Usern an Wohnformen und -strukturen in %
Abbildung 7: Schema Giebelbau
Abbildung 8: Haustechnik – vernetzte Systeme
Abbildung 9: Planungsansicht des Maute-Areals mit Gesundheitspark
Abbildung 10: Preiseinflüsse
Abbildung 11: Preisrahmen
Abbildung 12: Direkte finanzielle Förderung
Abbildung 13: Indirekte finanzielle Förderung
Tabelle 1: Übersicht über zu analysierende Faktoren am Makro- und am Mikrostandort
Tabelle 2: Architekturrichtungen und ihre Merkmale
Bevor Sie ein Haus bauen - basteln Sie sich erst mal eines...
Posted on March 10, 2016 at 7:20 AM |
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Schablone einfach ausschneiden und mit Falz zusammenkleben.
Sie mögen erkennen, welcher Typ von Haus zu Ihnen am besten passt
- und ob es gleich etwas Außergewöhnliches zum teuren Preis sein muß.
Quo vadis Immobilien in Tailfingen?
Posted on February 26, 2016 at 11:20 AM |
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Bevor der Bagger schreitet…
-Denkmalschutz: Aufgabe und Chance im Rahmen der Stadtsanierung -
Denkmalschutz wird ein gravierendes Argument beim kommenden Rahmenplan für die weitere Sanierung der Tailfinger Innenstadt sein müssen. “Uns fehlt einfach das Personal”, stöhnt freilich Dr. Hans-Günter Brand, der für Albstadt zuständige Sachbearbeiter des Landesdenkmalamtes bei der Aussenstelle Tübingen, jetzt dem Regierungspräsidum untergeordnet.
Die letzte Inventarisierung schutzwürdiger Gebäude liegt 12 Jahre zurück. Neben der katholischen und den zwei evangelischen Kirchen im Ortskern sowie als einziges Wohnhaus, der ´Bauernscheuer`, stehen nur zwei Industriegebäude auf der Liste, von ehemaligen Textilfabriken. Jenes von Ludwig Haasis in der Eisenbahnstraße, im Bauhaus-Stil errichtet, heute ´musicland`. Und jenes von Balthasar Blickle`s Witwe mit Jugendstil-Fassade und -Fluren in der Goethestraße, das ehemalige Café ´l´Etage`, heute Lagerraum der Textilfabrik Comazo.
Der Leiter des Stadtplanungsamtes Albstadt, Gerhard Kuntz, unterscheidet drei Kategorien von schutzwürdigen Kultur-Denkmälern: Einfache wie Brunnen oder Gebäude-Inventar, höherwertige, wie Gebäude in Alleinlage, dann noch Gebäudereihen, die dem Ensembleschutz unterliegen.
Eine Reihe bietet sich etwa mit der Ecke Goethestraße/Martin-Luther-Straße und den Fabrikgebäuden von Blickle´s Witwe, Comazo und Karl-Bitzer zur Rose an. Aber auch mit der Kette von rein mit privaten Mitteln ihrer Eigentümer schön hergerichteten historischen Villen in der Landhaus-, Wolfsgruben-, Lammerberg- Panorama- und Schlossstraße.
In solchen Strukturen liegt für Tailfingen eine große Chance, sein im 20.Jahrhundert, spätestens seit der Erhebung zur Stadt im Jahr 1930 gewachsenes Ortsbild der Nachwelt, Neubewohnern und auch für den Tourismus attraktiv wie überschaubar zu gestalten.
Die Verkaufs-Preise für viele nicht nur wegen ihrer feingliedrigen Architektur und ihrer Ausstattung, sondern auch von ihrer außerordentlichen Bausubstanz her schutzwürdigen Gebäude der ehemaligen ´Trikotstadt` Deutschlands sind in Tailfingen auf einem Tiefststand angekommen.
Nur noch Verfügungsmasse?
Manch selbstbewusster und vermögender Textiler hat sich in der Blütezeit seines Gewerbes in Treppenhäuser und mittlerweile umfunktionierte Wintergärten daheim manches Kunstwerk einbauen lassen. Seitdem ihr mit schillernden Glasfenstern und Brauerei-Motiven ausgestattetes Elternhaus in der Charlottenstrasse zum Verkauf steht, mussten die Nachfahren der renommierten Hanna-Brauerei Bitzer und Schneider beobachten, dass solche Preziosen von einer türkischen Familie nach Erwerb einer ähnlichen Immobilie in der Nähe ein halbes Jahr später im Container entsorgt wurden.
Für Walter Laugwitz vom Bauamt in Albstadt, zugleich Referent der unteren Denkmalschutzbehörde, kann Denkmalschutz jedoch auch finanzielle Vorteile haben. Wem gelinge, seine Immobilie unter solchen Schutz zu stellen, könne nach bestimmten Vorgaben die Renovierungsmaßnahmen mithilfe der so genannten steuerlichen Abschreibung für Altbauten (Afa) auf zehn Jahre hin finanzieren lassen. Ein hilfreiches Argument zudem, solche Gebäude Käufern schmackhaft zu machen.
Fakultativ:
Obwohl dies gleichermaßen für alte Industriebauten gilt, kommen jetzt freilich noch erhöhte Brandschutzauflagen seitens der Kommunen dazwischen, welche vor allem Treppenhäuser geschlossen sehen wollen. Selbst wenn diese gar nicht oder kaum mehr benützt werden, wie im Fall der ehemaligen Produktionsgebäude von Martin Ammann in der Martin-Luther-Straße. Bei Mieteinnahmen von 12000 Euro pro Jahr drohen dem jetzigen Eigentümer Wilfried Wernet mit seiner pro-vita-Stiftung Investitionen in den Brandschutz, die über weit mehr als hunderttausend Euro gehen. “Das kann ich einfach nicht”, erklärt Werner unmissverständlich, dem allein für die Versicherungkosten sowie die jährliche Instandhaltung etwa der Aufzugs-Maschinerie oder der Heizanlagen des im Heimat- und klassizistischen Stil von 1900-1935 erbauten Gebäudeviertels die ganzen Mieteinnahmen geschluckt werden.
Michael Hakenmüller
Der schöne Klang hebt den Preis
Posted on February 11, 2016 at 3:05 PM |
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Straßennamen können den Wert und das Gesicht von Immobilien beeinflussen
Der Klang hebt oder senkt den Preis
Im Grunde ist es ähnlich wie beim Monopoly-Spiel: auf der ´Park-Straße` und der ´Schloß-Allee` befinden sich die teuersten Häuser.
Oft jedoch wird im wirklichen Leben von Stadtverwaltungen und Kommunen übersehen, welche Auswirkungen über kurze oder lange Zeit Straßennamen auf den Wert und das Aussehen von Immobilien haben können.
“Empirisch gründlich untersucht ist dieses Thema noch nicht, aber robuste Erfahrungen von Immobilienmaklern sprechen dafür”, äußert sich Stephan Kippes, ordentlicher Professor an der Fachhochschule in Geislingen/Steige und einziger Lehrstuhlinhaber für Immobilienmarketing und Maklerwesen in Deutschland, durchaus überzeugt.
Das Image einer Wohn- oder einer Gewerbeanlage im Auge zu behalten. ist eine nicht unerheblich ökonomische Entscheidung, wie sich zeigt.
Michael Hakenmüller, 72379 Hechingen
Wer als Adresse im Briefkopf ´Hauptstraße` oder ´Bahnhofstraße` angegeben hat und sogar dort seine Immobilie verkaufen will, muss damit rechnen, dass sich Interessenten von vorneherein abwenden, weil sie bei diesem Standort an ständigen Lärm oder schlechte Luft denken, oder sogleich den Verkaufspreis als für zu hoch einschätzen.
Ganz zu schweigen von der Visitenkarte, deren Verteiler damit ja gezielt einladend wirken will.
Ausnahmen bestätigen die Regel: Die ´Hauptstraße` in Heidelberg ist jene, welche in Deutschland am stärksten von Touristen aus aller Welt bevölkert wird, die ´Bahnhofstraße` in Zürich steht unter den zehn teuersten Straßen der Welt an sechster Stelle. “Die Frage ist doch, ob eine solche Straße zum Bahnhof hinführt oder daran vorbei”, meint Kippes.
Eine unbekannte Seite von Immobilienmarketing
Vor allem für Gewerbeimmobilien ist die Strategie mit den Straßennamen ein sicherer Weg, die höchste Rendite zu erzielen. Die zentralste Verkaufsader einer Stadt sollte sich ´Königsstraße` wie in Stuttgart, oder noch einprägsamer nur kurz ´Kö´ (für Königsallee) wie in Düsseldorf nennen, ´Kurfürstendamm` wie in Berlin oder ´Kaiserstraße` in Reutlingen. Wenn es dann nicht anders geht, kann aus der Hauptstraße klangvoll eine ´Hohe Straße` wie in Köln werden, oder aus einer Anreihung von Kaufhäusern ´Die Zeil` wie in Frankfurt.
Früher haben sich die Stadtplaner fast nur Gedanken um das Polizeiordnungsrecht gemacht, welches vorschreibt, dass sich Einwohner und Besucher eines Ortes darin eindeutig zurechtfinden müssen. Die Gründungsväter hatten ohnehin meist ihre eigenen Sippen- oder Flurnamen vor Augen, nach denen sie die ersten Straßenzüge benannten.
Immerhin gilt mittlerweile das ungeschriebene Gesetz, neue Straßennamen vielleicht nach plötzlich berühmt gewordenen Sportlern, aber nicht nach lebenden Politikern zu taufen. “Man weiß nicht, welche charakterlichen Veränderungen diese noch an den Tag legen…”, mutmaßt Stefan Dvorak, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung und Vermessung der Stadtverwaltung in Reutlingen.
Bei dem anhaltendem Boom von neuen Häusern und Wohnanlagen in den weit verzweigten Vororten Reutlingens “entscheiden sich die Gemeinderäte wieder zunehmend für alte Gewann- und Flurnamen“, erklärt Dvorak. Vermutlich vermitteln diese langfristig im Zeitalter des Globalismus mehr das Gefühl von Heimat und Identität des Standortes.
Heimat stiftend
Und genau hier sollten Stadtplaner und Räte einsetzen, wenn sie den Erwerbern von Bauland Voraussetzungen für eine werterhaltende oder gar wertsteigernde Immobilie bereitstellen wollen. Wo früher alte Flurnamen wie ´Mehlsack` oder ´Hinter Rieb` wie in Hechingen mit Aussicht auf die Burg Hohenzollern unbedenklich zu Straßennamen wurden, hat man dort umgelernt. Nun heißen die Verkehrswege in den Neubaugebieten ´Helle` oder ´Baumgarten` und siehe da sie sind neben dem alten Wohnviertel ´Am Fürstengarten` auf den Quadratmeterpreis umgerechnet zu den teuersten Wohnplätzen dieser einstigen Residenzstadt geworden.
In Reutlingen wird zur Zeit durch Abriss von Industriebrachen (zumeist früherer Textilfabriken) selbst im Zentrum der einst freien Reichsstadt attraktives Bauland frei. “Da liegt es manchmal auf der Hand, einfach alte traditionsreiche Straßenzüge in der Nähe dorthin zu verlängern“, verrät Stefan Dvorak, leitender Stratege im Stadtentwicklungsamt.
Straßenumbenennungen indes wären immer das letzte Mittel, denn diese würden vor allem den Anwohnern nicht nur unnötig hohe Kosten für neues Briefpapier, Stempel, oder Hausnummernschilder verursachen, sondern für ältere Bürger auch die Orientierung erschweren.
Besonders bei Gewerbeimmobilien erhöht in Verkaufs- und Werbeanzeigen der exklusive Name des Standortes das Image und den Preis der Ware.
“Bauträger arbeiten heutzutage manchmal mit dem Trick, Neubauten in zweiter Reihe mit Seiteneingängen zu berühmten Straßenzügen oder Fußgängerzonen auszustatten (etwa durch ein
a hinter der Hausnummer) und so beim Verkauf mit dieser erstklassigen Adresse zu werben“, hat Stephan Kippes beobachtet, welcher auch für den Ring Deutscher Makler (RDM) wissenschaftliche Untersuchungen durchführt.
Wo nicht ein Fluss oder ein Park, so ist doch fast in jedem Ort ein Wasserlauf oder eine erholsame Grünzone vorhanden. Anstatt eines x-beliebigen Straßennamens wirken Bezeichnungen wie ´Brunnenplatz`, ´Zur schönen Aussicht`, ´Alter Garten`, ´Wiesenweg`, ´Sonnenhain` oder eben ´Waldstraße`, immer noch zukunftsträchtiger. Nicht zuletzt wirken sie sich positiv auf das Wohngefühl und die Bauweise ihrer Anlieger aus.